Kennst du auch dieses bedrückende und unangenehme Gefühl, wenn du jemandem begegnen, der gerade trauert? Fühlst du dann auch die aufsteigende Hilflosigkeit und willst dich am liebsten in Luft auflösen?
Das Thema Tod ist für viele Menschen etwas, das sie gerne wegschieben und trauernde Freunde oder Bekannte führen uns die Endlichkeit unseres eigenen Seins wieder ungewollt vor Augen. Doch statt wegzulaufen oder zu verdrängen, sollten wir uns darauf einlassen. Vielleicht kannst du sogar noch etwas lernen.
In diesem Artikel soll es darum gehen, was du tun kannst, um Trauernden ganz selbstverständlich entgegenzutreten.
Was ist Trauer eigentlich?
Trauer ist eine ganz natürliche Reaktion auf einen erlittenen Verlust. Sei es durch Tod eines Menschen oder Tieres, durch das Ende einer Beziehung. Auch der Verlust des Arbeitsplatzes kann Trauergefühle auslösen.
Trauer wird von verschiedenen Gefühlen begleitet: Schuldgefühle oder Scham, Wut oder Verzweiflung. Weitere Begleiterscheinungen können Schlaf- oder Konzentrationsstörungen, körperliche Belastungen, Müdigkeit, Übelkeit oder Appetitverlust und sogar Schmerzen sein.
Um sich an die neue Lebenssituation anzupassen, ist diese Zeit allerdings sehr wichtig.
Es kann helfen, bestimmte Rituale durchzuführen, um mit dem Verlust besser umzugehen. Mehr dazu kannst du in diesem Artikel lesen.
Die Trauer legt sich wie ein grauer Flor über die Welt und macht jeden Tag eintönig und schwer. Ein endloser Tunnel aus Freudlosigkeit tut sich auf und jeder, der einen Verlust erlitten hat, muss da durch – ohne zu wissen, wie lang dieser Tunnel ist.
Wie du angstfrei mit Trauernden umgehen kannst
Geh trauernden Menschen nicht aus dem Weg, sondern gehe auf sie zu. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie sehr es schmerzen kann, wenn einen plötzlich alle meiden.
Hier sind einige Vorschläge, wie du helfen kannst. Du brauchst keine Furcht zu haben, einen Fehler zu machen. Tritt dem Tod offen gegenüber und finde heraus, dass es auch schöne Momente in der Trauer gibt.
Gehe auf die Person zu
Aus Angst, etwas falsch zu machen oder weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen, vermeiden viele Menschen den Kontakt oder auch nur die Begegnung mit Trauernden. Jedoch fühlen sich diese dadurch erst recht alleingelassen in ihrer Situation. So zu tun, als hättest du die trauernde Person nicht gesehen, ist keine gute Idee.
Fass dir also ein Herz und sprich die Person an. Sag einfach ehrlich, wie du dich fühlst und dass du gerne helfen möchtest. Alles Weitere findet sich.
Zeig deine Anteilnahme durch kleine Gesten
Du musst keine großen Reden schwingen, wenn du nicht weißt, was du sagen sollst. Vielleicht fällt es dir leichter, dich in kleinen Gesten auszudrücken? Nimm die trauernde Person in den Arm oder berühre ihre Hand. Kochst oder bäckst du gerne? Dann bring doch eine fertige Mahlzeit vorbei oder einen Kuchen. Schenke einen Blumenstrauß und ein Lächeln.
Hab keine Angst vor Tränen
Aus Angst, den anderen zum Weinen zu bringen, vermeiden viele Menschen Berührungen oder das direkte Ansprechen auf den Todesfall. Für die Betroffenen ist es allerdings gut, die Tränen fließen zu lassen und sie nicht zu unterdrücken.
Sprich ruhig über die verstorbene Person, stelle Fragen und sag den Namen des Verstorbenen. Vielleicht hast du etwas Schönes oder Lustiges mit der verstorbenen Person erlebt? Erzähle ruhig davon. Es ist schön und tröstet, solchen Begebenheiten zu lauschen.
Höre einfach nur zu
Manche Menschen wollen gerne über den Verlust und den Verstorbenen reden. Vieles muss einfach nur raus und laut ausgesprochen werden. Höre hier einfach zu, auch, wenn sich die Geschichten wiederholen sollten. Durch das Erzählen fühlen sich die Angehörigen mit dem Verstorbenen verbunden. Je öfter die Trauernden über den Verstorbenen sprechen, desto leichter wird es mit der Zeit, mit dem Verlust umzugehen.
Biete deine Hilfe bei alltäglichen Dingen an
Viele alltägliche Arbeiten bereiten trauernden Personen nun oftmals Schwierigkeiten. Alles fühlt sich schwerer an und oftmals fehlt die Kraft, sich für etwas aufzuraffen. Um Hilfe zu bitten, ist ebenfalls nicht leicht. Die Betroffenen wollen niemandem zur Last fallen. Biete deshalb von selbst deine Hilfe an. Zum Beispiel kannst du Einkäufe erledigen oder andere kleine Arbeiten im Haushalt oder Garten übernehmen. Es bedarf nur etwas Mut, den ersten Schritt zu wagen.
Zurückweisungen bitte nicht persönlich nehmen
Es kann natürlich auch vorkommen, dass Ihre Bemühungen und Angebote zurückgewiesen werden. Manchmal passiert das auch in einem schroffen Ton. Das brauchst du dir nicht annehmen, denn die Trauernden befinden sich in einer psychischen Ausnahmesituation. Es kann sein, dass sie einfach nur alleine sein wollen. Jeder Trauernde braucht auch Zeit, um seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Gib nicht gleich auf und versuche es zu einem anderen Zeitpunkt wieder.
Sei geduldig
Habe Geduld mit der trauernden Person. Alles braucht seine Zeit und für Trauer gibt es nun mal kein Ablaufdatum. Kollegen und Freunde erwarten zwar nach wenigen Wochen schon, dass alles wieder normal ist, aber das ist sehr unrealistisch und sollte niemanden unter Druck setzen.
Hoch- und Tiefphasen wechseln sich ab und die trauernde Person braucht vor allem Verständnis.
Fazit
Der Tod gehört zum Leben und keiner kann ihm entfliehen, so sehr wir uns auch bemühen. Für Menschen, die um einen verstorbenen Angehörigen trauern, ändert sich das Leben innerhalb von kürzester Zeit. Lass diese Menschen nicht alleine und versuche, mit diesen Tipps ein Zugehörigkeitsgefühl zu erzeugen. Die Trauernden fühlen sich so nicht isoliert und finden womöglich schneller wieder ins Leben zurück.
Wie gehst du mit dem Tod um? Meidest du trauernde Menschen oder versuchst du, für sie dazu sein?
Ich bin Simone und bin zertifizierte psychologische Beraterin und Mentorin für Momente, in denen das Leben plötzlich auf dem Kopf steht. Du kannst online und outdoor in Schweden mit mir arbeiten.
Meine Mission: Menschen ermutigen, ein Leben zu führen, das sie am Ende nicht bereuen müssen.
Du hast nur dieses eine Leben. Verschwende es nicht damit, zu hoffen und zu warten, dass sich etwas ändert. Wenn du wirklich etwas ändern willst, musst du es selbst tun.
Website: www.kopfausmisten.de
E-Mail: simone.heydel@kopfausmisten.de