Das Thema Trauer ist in unserer Gesellschaft immer noch mit Unsicherheit, Unverständnis und falschen Annahmen behaftet. Und das, obwohl es jeden Menschen irgendwann mal im Leben betrifft. Doch es ist einfacher, wegzusehen und insgeheim dankbar zu sein, dass es nicht um uns geht.
Was bei Trauer nicht hilft
Auch, wenn es die anderen wirklich nur gut meinen. Aber Sätze, wie:
- Das ist doch jetzt schon zwei Wochen her.
- Willst du nicht mal langsam wieder nach vorne schauen?
- Die Arbeit wird dich ablenken.
Wem hilft das in der Trauer wirklich?
Arbeitgeber haben kein Verständnis, wenn der oder die Angestellte länger als eine Woche oder gar nur einen Tag fehlt. Ich habe auch schon gehört, dass man eine Sterbeurkunde abgeben musste, um einen Tag für die Beerdigung freizubekommen.
Was auch nicht hilft, sind gutgemeinte Sprüche. „Das Leben geht weiter. Das wird schon wieder.“ Dadurch fühlen sich die Trauernden in ihrem Schmerz nicht ernst genommen. Und das macht es natürlich nicht besser.
Doch was Trauernde brauchen, sind Zeit und Verständnis. Das Leben steht plötzlich Kopf, es sind jede Menge Dinge zu erledigen, die kaum Raum für die Trauer um den Verlust lassen. Trauer ist für jeden Menschen anders. Beim einen dauert sie sehr lange und ist sehr intensiv, beim anderen ist sie kaum merkbar.
Was bei Menschen in Trauer helfen kann
Wenn du einem trauernden Menschen wirklich helfen willst, dann kannst du folgende Dinge tun:
- Zuhören, denn Trauernde wollen über die verstorbene Person sprechen, um sich ihr näher zu fühlen.
- Im Haushalt und beim Einkaufen helfen, denn Trauernde sind manchmal nicht in der Lage, sich auf diese Dinge zu konzentrieren.
- Einfach mal in den Arm nehmen und weinen lassen. So einfach und so gut.
Ich habe dazu schon mal einen Artikel geschrieben. Hier kannst du ihn lesen.
Lass deine Trauer zu
Manchmal kommt die Trauer wie eine riesige Flutwelle, die uns unter sich begräbt. Alles scheint hoffnungslos. Der Verlust schmerzt so sehr, dass er uns kaum normale Gedanken fassen lässt. Und manchmal kommt sie erst viel später und bleibt eine Weile bei uns.
Ich kenne Menschen, die haben Angst zu trauern. Sie haben Angst, in ein Loch zu fallen, aus dem sie nicht mehr rauskommen. Aber es ist wichtig, zu trauern. Denn jede Träne, die du nicht weinst, stellt sich hinten wieder an. Das hab ich mal irgendwo gelesen. Und es stimmt. Unterdrückte Gefühle melden sich irgendwann wieder, und zwar stärker als zuvor.
Es gibt immer wieder Momente, wo die Trauer ganz plötzlich kommt, ohne dass du damit gerechnet hättest. Ausgelöst durch einen bestimmten Geruch, einen Song, ein Foto.
Lass die Trauer zu. Und lass dir dafür kein Zeitlimit geben. Es dauert genauso lange, wie es dauert. Und das ist gut so.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass auch nach 6 Jahren noch Tränen fließen können. Und auch das ist normal. Niemand darf dir sagen, was richtig und was falsch ist. Denn alles ist richtig in der Trauer.
Und wenn alles nicht hilft und du dich verloren fühlst, dann kannst du dir auch Hilfe suchen. Es gibt sicher Freunde, mit denen du sprechen kannst oder deine Familie. Und es gibt auch zahlreiche Beratungsangebote, die du nutzen kannst.
Wenn dir also jemand sagt, dass du doch jetzt mal langsam drüber weg sein müsstest, dann kannst du das ganz getrost ignorieren. Irgendwann werden auch diese Menschen trauern und erkennen, dass sie falsch lagen.
Wenn du gerade trauerst und dir meine Unterstützung bei der Verarbeitung wünschst, dann melde dich gerne bei mir. In meiner psychologischen Online-Beratung höre ich dir zu und gebe dir und deiner Trauer den Raum, den du benötigst. Schreib mir einfach eine Nachricht und wir finden einen Termin oder schau auf meine Kontaktseite.
Ich bin Simone und bin zertifizierte psychologische Beraterin und Mentorin für Momente, in denen das Leben plötzlich auf dem Kopf steht. Du kannst online und outdoor in Schweden mit mir arbeiten.
Meine Mission: Menschen ermutigen, ein Leben zu führen, das sie am Ende nicht bereuen müssen.
Du hast nur dieses eine Leben. Verschwende es nicht damit, zu hoffen und zu warten, dass sich etwas ändert. Wenn du wirklich etwas ändern willst, musst du es selbst tun.
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