Worauf möchtest du am Ende deines Lebens mal zurückblicken?

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Vor ein paar Jahren glaubte ich noch, dass Arbeit keinen Spaß machen muss, dass ich das alles schon irgendwie ertragen kann und dass das Leben halt so ätzend ist, wie es ist.

Ich resignierte und suhlte mich in Selbstmitleid. Ich hasste es, morgens aufzustehen. Wieder ein Tag, an dem ich im Büro wertvolle Lebenszeit verschwenden würde. Jeden Abend kramte ich im (imaginären) Ausredenbuch nach Gründen, nicht zur Arbeit zu müssen.

Ich hasste Montage und eigentlich fing mein Magen schon am Sonntagnachmittag an, sich umzudrehen. Sehnsüchtig wartete ich aufs Wochenende oder auf den Urlaub, weil ich mich dann endlich frei fühlte. An den Rest der Woche konnte ich mich meistens gar nicht erinnern. Ich existierte nur und kümmerte mich um meine Grundbedürfnisse.

Auch, wenn man selbst denkt, dass das halt so sein muss, zeigt das Leben einem, dass das nicht der richtige Weg ist:

  • Die Krankenscheine stapelten sich.
  • Meine Grundstimmung bestand aus Wut und Jammern.
  • Irgendwann kamen depressive Phasen dazu.
  • Es gab kaum noch Tage ohne Kopfschmerzen.

Es wurde jeden Tag schwerer, aufzustehen. Der Widerstand war so groß, dass es sich anfühlte, als müsste ich erst mehrere Schichten von Felsbrocken wegräumen, damit ich mich aus dem Bett erheben konnte.

Alles hat sich in mir gewehrt, aber ich wusste nicht, wie ich aus dieser Situation wieder rauskomme. Ich versuchte, nebenbei Weiterbildungen zu machen und mir ein eigenes Business hochzuziehen. Aber ich war nach der Arbeit zu nichts mehr in der Lage. Ich lag auf dem Sofa, weinte viel und starrte die Decke an, so als ob von dort irgendeine Eingebung zu erwarten wäre.

Irgendwann kam dann der Wendepunkt: Ich fand einen Artikel, der davon handelte, was Sterbende am Ende ihres Lebens bereuen:

  1. Ich lebte nicht mein eigenes Leben, sondern das anderer Menschen.
  2. Ich habe meine eigenen Träume nicht verfolgt.
  3. Ich hätte mich nicht verbiegen sollen, um anderen zu gefallen.
  4. Ich hätte mich viel öfter entscheiden sollen, glücklich zu sein.
  5. Ich hätte auf meine Gesundheit achten sollen. (Quelle)

Das hat eingeschlagen. Und plötzlich wusste ich, dass ich nicht mehr so leben wollte, wie jetzt. Ich wollte, dass sich alles ändert. Es dauerte zwar immer noch viele Jahre, bis ich wirklich was geändert habe. Aber es muss im Kopf anfangen. Alles braucht seine Zeit und besonders das Loslassen von alten Gedanken und Gewohnheiten, Menschen und Orten. Sowas passiert nicht schnell über Nacht.

Jetzt hatte und habe ich das Ziel, später einmal nichts zu bereuen. Zu oft habe ich es erlebt, wie Familienangehörige traurig auf ihr Lebensende gewartet haben. Sie hatten sich ihre Wünsche nicht erfüllt und das Leben gelebt, was andere für sie ausgesucht hatten. Sie sprachen zum Beispiel wütend darüber, dass sie die gewünschte Ausbildung nicht machen durften und wie sehr sie den ergriffenen Beruf gehasst haben. Sie hatten sich nicht um ihre Freunde gekümmert und sie dadurch verloren. Ich habe dazu auch noch einen anderen Artikel geschrieben.

Auf die Frage, warum sie sich nicht einfach später ihre Wünsche erfüllt haben, fanden sie keine Antwort. Über diese Möglichkeit hatten sie wohl nie nachgedacht. Und auch ich habe das viele Jahre lang nicht gewusst. Zu tief saß der Spruch, dass dieser Zug abgefahren ist und ich leider nichts mehr an meinem eingeschlagenen Weg ändern kann. Was für ein riesengroßer Quatsch. Zum Glück habe ich das jetzt verstanden.

Wir haben nur dieses eine Leben und sollten nicht unglücklich sein, nur, weil wir die falschen Dinge glauben. Wir sollten nicht alles auf „Später“ verschieben, obwohl wir gar nicht wissen, ob wir dann noch leben werden. Der Sinn des Lebens ist leben. Und uns all die Momente selbst schenken, auf die wir am Ende mal zurückblicken wollen:

  • Ich will mal auf die Momente zurückblicken, die mir vor Lachen die Tränen in die Augen getrieben haben.
  • Auf Momente, in denen ich große Angst hatte, aber es trotzdem geschafft habe.
  • Auf die traurigen Tage, in denen ich fast verrückt geworden, aber danach mit neuem Mut weitergegangen bin.
  • Ich möchte mich an die Menschen erinnern, die mich begleitet, inspiriert und auch stärker gemacht haben.

Worauf möchtest du mal zurückblicken? Schreib es gerne in die Kommentare.

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